Jetzt sind es 100 Tage, seit wir getrennt wurden und sich die Türen von Schauspiel- und Opernhaus erneut schlossen – was für eine lange Zeit!
In der Pandemie beherrschen politische Entscheidungsträger*innen im Dialog mit den Wissenschaftler*innen die Szene.
Die Medien berichten immer wieder über den großen kulturellen Verlust und das Leid der Künstler*innen. Das Publikum bleibt weitgehend stumm. Dabei warten wir sehnsüchtig darauf, Kultur wieder live zu erleben, sehnen uns nach dem großen Auftritt, erinnern uns wehmütig an die kreativen Meilensteine des ersten Lockdowns mit 1:1 Konzerten, Kulturwasen, Open-Air Aufführungen, dem Theaterparcours und zahlreichen Konzerten an unterschiedlichen Plätzen in unserer Stadt.
Deshalb schreiben wir Ihnen heute. Wir wollen Sie wissen lassen, wie sehr wir Sie vermissen, die Solist*innen, den Opernchor, das Corps de Ballett, das Orchester, das Schauspiel-ensemble und die beeindruckende Arbeit der Mitarbeiter*innen auf und hinter der Bühne – von Technik und Bühnenbild über Licht und Ton bis zu Kostüm und Maske.
Schon das Betreten des Hauses, der erste Kontakt mit den Mitarbeiter*innen, die Atmosphäre des Hauses und das geschäftige Treiben im Foyer in Vorfreude auf den kommenden Theatergenuss. Den Verlust all dessen, der hohen Kunst auf der Bühne und im Konzertsaal, die Begegnungen, das Beisammensein im Anschluss an die Aufführungen vermissen wir schmerzlich.
Wir, Vorstand und Mitglieder des Fördervereins der Staatstheaters Stuttgart wollen Ihnen allen, die hinter Bühne arbeiten und alle, die wir auf der Bühne und im Orchestergraben bewundern, zurufen, dass wir nichts mehr ersehnen als ein Wiedersehen.
Ihre Kreativität, Energie, Engagement und Ihre herausragende Leistung schaffen eine Welt, deren Wert wir jetzt, da wir verzichten müssen, nochmal ganz besonders wertschätzen.
Wir wissen, dass Sie diesen Verlust besonders belastend empfinden müssen und sich nichts mehr wünschen als zu arbeiten, aufzutreten und in unmittelbaren Dialog mit dem Publikum zu treten.
Die Pandemie verlangt uns allen viel Geduld ab, halten Sie bitte durch! Wir, Freund*innen und Förder*innen des Staatstheaters, hoffen sehr auf ein baldiges Wiedersehen!
In diesem Sinne bis ganz bald
Prof. Dr. Wolfgang Schuster
Ulrich Dietz
Anja Arends
Dr. Ingrid Hamm
Ariane Piëch