Unser Förderverein hat sich wiederholt für die Sanierung der Staatstheater ausgesprochen und eine begleitende Unterstützung zugesagt. Erfreulicherweise sind zwei Weichen in den vergangenen Wochen gestellt worden:
- Die von Land und Stadt gegründete Projektgesellschaft zur Planung und Durchführung der Vielfältigen Sanierungsaufgaben hat zum Geschäftsführer Herrn Christoph Niethammer berufen. Er ist ein erfahrener Architekt, der langjährige Erfahrung in der Planung und Umsetzung von anspruchsvollen Bauprojekten, auch von Kulturbauten gesammelt hat. Er wird seine Arbeit in Stuttgart am 15. September beginnen. Wir wollen ihn im Laufe des Herbstes zu einer Diskussionsveranstaltung mit unseren Mitgliedern einladen.
- Land und Stadt haben einen europaweiten Wettbewerb zum Bau des Interim- Standortes des Opernhauses ausgelobt. Die Interimsoper soll in der Nachbarschaft zu den Wagenhallen errichtet werden, zugleich als Teil der dort geplanten Maker City. Gewinner des Wettbewerbs sind die Architekturbüros A +R Architekten Stuttgart zusammen mit NL Architects Amsterdam. Das Interim ermöglicht, während der acht- bis zehnjährigen Sanierung des historischen Littmannbaus und des Neubaus auf dem Grundstück des Kulissengebäudes, dass Aufführungen von Oper und Ballett stattfinden können. Zugleich bietet es die notwendigen Flächen für Produktion, Proben, Lager, technische Dienste und Teile der Verwaltung des Staatstheaters. Die Kosten hierfür sind derzeit mit 224 Millionen € veranschlagt.
Die Entwurfsplanung ist derzeit in einem Schaukasten vor dem Opernhaus ausgestellt. Weitere Informationen finden Sie auch online unter www.stuttgart.de/Opernsanierung
Beim Treffen von Mitgliedern des Vorstands am 3. Juli 2023 mit dem Ersten Bürgermeister, Herrn Dr. Fabian Mayer, der zugleich für die Kultur zuständig ist, ging es dem Vorstand darum, die derzeit sehr gute Finanzlage der Stadt zu nutzen, um Rücklagen für die Finanzierung der Sanierung zu bilden. Die Stadt hat begonnen, für die Finanzierung der anstehenden kulturellen Aufgaben einen Teil der Jahresüberschüsse in eine Rücklage einzustellen. Unsere nachdrückliche Bitte war, diese Rücklage Schritt für Schritt aufzustocken, um den Ausbau der kulturellen Infrastruktur, neben der Sanierung der Staatstheater den Bau eines Konzerthauses und die Erweiterung des Linden-Museums wenigstens teilweise finanziell abzusichern. Auch wenn wichtige Schritte zur Opernsanierung erfolgt sind, so fehlt nach wie vor eine verbindliche Finanzierungsvereinbarung von Land und Stadt. Diese muss vom Landtag und Gemeinderat beschlossen werden. Deshalb bleibt es wichtig, dass wir uns als Botschafterinnen und Botschafter nicht nur in Stuttgart, sondern in ganz Württemberg für die Sanierung einsetzen, zumal rund 60 % aller Besucherinnen und Besucher von außerhalb Stuttgarts kommen.
Prof. Dr. Wolfgang Schuster